
t-online hat ein offenes Ohr für die wichtigsten Alben der Woche und gibt Musiktipps. Diese Woche mit der wohl angesagtesten Rockband Måneskin.
Wenn Sie so richtig Bock auf neue Sounds haben, aber keine Zeit haben, sich die Veröffentlichungen der Woche anzuhören, sind Sie bei t-online mit „Schon gehört?“ genau richtig. a.
Maneskin-Rush
Seit ihrem unerwarteten Sieg beim „Eurovision Song Contest“ gehören die Italiener Måneskin zu den angesagtesten Rockbands der letzten Jahre. Modernes 70er Glam Outfit über wilden Gitarren und tanzbaren Beats. Mit Songs wie „I Wanna Be Your Slave“ oder „Supermodel“ konnte man nicht nur den alten Kontinent, sondern auch die USA in seinen Bann ziehen. Dort wird das Quartett in große Konzertsäle und landesweit im Fernsehen übertragene Shows wie Jimmy Kimmel und Jimmy Fallon eingeladen. Nun folgen sie mit „Rush“, dem ersten Album nach dem Hype. Aber wird es diesem Schlamassel gerecht?
Wer „I Wanna Be Your Slave“ kennt, weiß im Grunde, was ihn von diesen 17 Songs erwartet. Tanzbare Momente, markante Basslinien, weniger knarrende Gitarren und eingängige Gesangslinien. “Own My Mind”, der Opener von “Rush”, machte sofort einen guten Eindruck. In diese Richtung geht auch das folgende „Gossip“, das die Gruppe mit dem Gitarristen Tom Morello von Rage Against the Machine aufgenommen hat. Zugegebenermaßen hätte man aufgrund von Morello einen explosiveren Track erwartet.
Als die Italiener jedoch Fortschritte machen, erleben sie ein wenig. “Gasolin” ist im Grunde ein EDM-Track. Cool! Allerdings plätschert die Ballade “If it’s not for you” einiges zusammen. Dies wird kein „regnerischer November“ für Gen-Z. Da plätschert das ziemlich elegische „Il Dono Della Vita“. Die Stärken des Quartetts liegen eindeutig mehr in den schnellen und frechen Tracks.
17 Songs ist eine Hausnummer. Es werden auch schnell abgelehnt. Und Måneskin schaffte es auch nicht, 17 populäre Hits zu komponieren. Was die drei Jungs und das Mädchen können, ist, dass sie manchmal sehr eingängige Songs schreiben. Nur fehlt es hier und da manchmal an Abwechslung. Was ihre Coolness angeht, kann ihnen derzeit keine Band das Wasser reichen. Wenn man drei oder vier Songs weniger auf die LP packt, könnte das Ergebnis kompakter ausfallen.
Katatonia – Sternenleerer Himmel
Bei Katatonia denke ich immer an den Depressions-Metal „Viva Vide“ und „The Great Long Distance“. Album feiert die Zeit irgendwo zwischen Doom und Gothic Metal und gleichzeitig progressiv. Und gerade der Innovationsgeist der Schweden hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Einordnung und Bezeichnung wie dem neusten Werk “Sky Void of Stars”.
Als sphärisch und verspielt könnte man die vorliegenden Songs beschreiben. Mal stehen die Gitarren im Vordergrund, mal wabern sie im Hintergrund. Im Mittelpunkt stehen die sehnsuchtsvollen Gesangsmelodien von Frontmann Jonas Renske.
Das bereits offene „Austerity“ beweist, dass Katatonia nicht mehr nur Metal sind. Es liegt eher an der Klangfläche, die gelegentlich von prägnanten Gitarren und lauten Drums vorangetrieben wird. Die besten Momente des Albums entfalten sich jedoch in den zurückhaltenden Passagen und Songs. “Opaline” ist ein gutes Beispiel dafür.
Uriah Heep – Chaos und Farbe
„Easy Living“ ist ein Klassiker. Von 1972, als der Track auf der LP „Demons and Wizards“ erschien, bis heute. 50 Jahre später präsentiert die britische Hardrock-Ikone Uriah Heep ein neues Album. Eigentlich ziemlich regelmäßig. Anders als Kollegen wie Deep Purple, Scorpions oder Whitesnake. Gitarrist Michael Box, das letzte Gründungsmitglied der Rocker, schafft es normalerweise, alle drei, vier Jahre ein neues Album herauszubringen. Nun, dieses Mal mussten wir etwas länger warten. Der Vorgänger „Living the Dream“ erschien 2018.