
Drei Verletzte bei Messerattacke im Brüsseler EU-Viertel


Ein Jugendlicher wurde von der Polizei an einer U-Bahn-Station im Stadtteil Eu festgenommen
Quelle: dpa/Marek Majewsky
Mitten im EU-Viertel in Brüssel ist es am Montagabend zu einer Messerattacke gekommen. Drei Personen wurden verletzt und der Angeklagte von der Polizei festgenommen. Medienberichten zufolge soll er bereits psychisch instabil geworden sein.
PPolizei und Staatsanwaltschaft setzen ihre Ermittlungen zu der Messerattacke nahe der EU-Kommission fort. Die Staatsanwaltschaft teilte am Montagabend mit, dass es nach einem Vorfall, bei dem drei Menschen verletzt worden seien – einer davon lebensgefährlich, laut einem Polizeisprecher – keine Hinweise auf Terrorismus gebe. Nähere Angaben zum Motiv und möglichen Hintergründen der Tat wurden nicht gemacht.
Der Angriff ereignete sich nach Feierabend in einer belebten U-Bahn-Station. Es wird berichtet, dass eine Person den Verletzten mit einem Messer angegriffen hat. In den in den sozialen Medien kursierenden Aufnahmen soll die Polizei den Beschuldigten mit einer Waffe am Boden liegend zeigen. Belgische Medien sagten ohne Angabe der Quelle, der Verdächtige sei bereits psychisch gestört.
Wie ein dpa-Reporter vor Ort beobachtete, wurde der Täter am U-Bahnhof festgenommen. Ein Mann im gestreiften T-Shirt liegt bäuchlings im Eingangsbereich, die Hände hinter dem Rücken, ein Polizist kniet über ihm. Rettungsdienste mit Hunden waren vor Ort. Wenige Minuten zuvor riefen Passanten: „Er hat ein Messer“, hörte ein dpa-Reporter kurz vor 18 Uhr am Bahnhof.
Wie auf den Fotos zu sehen ist, versorgten Rettungskräfte den blutüberströmten Teenager vor dem Haupteingang der EU-Kommission, dem Sitz von Kommissionspräsidentin Ursula van der Leyen. Die Schuman-Station liegt zwischen wichtigen EU-Institutionen und wird von vielen EU-Mitarbeitern genutzt. Nebenan befinden sich die EU-Kommission, der Rat der Europäischen Union und der EU-Auswärtige Dienst.
Am Abend schrieb Brüssels Bürgermeister Philippe Klose auf Twitter: „Messerattacke am Bahnhof Schumann“. Aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen der Polizei wurde er schnell festgenommen. EU-Ratspräsident Charles Michel dankte den Einsatzkräften und drückte den Opfern sein Beileid aus.
Wie die Brüsseler Verkehrsbetriebe auf Twitter mitteilten, wurde der öffentliche Nahverkehr im Bereich um die Haltestelle Schumann wegen eines Polizeieinsatzes teilweise eingestellt.