
„Plateau“ in Corona – auch andere Atemwegserkrankungen nehmen zu


Ein Patient liegt in einem Zimmer der Corona-Intensivstation.
Quelle: Fabian Strauch/dpa
Der Rückgang der Corona-Vorfälle scheint vorerst gestoppt. Laut aktuellem RKI-Bericht blieb es im Wochentakt gleich. Aber auch andere Atemwegserkrankungen nehmen zu.
dDie Corona-Inzidenz stagniert – und andere Atemwegserkrankungen nehmen zu. „In allen Altersgruppen ist der Infektionsdruck im Herbst generell höher, weil es auch schwieriger ist, die Ausbreitung akuter Atemwegsinfektionen zu verhindern, und wegen des längeren Aufenthaltes in Innenräumen“, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seiner Mitteilung wöchentlicher Report. Gestern Abend zur Entwicklung der Corona-Epidemie veröffentlicht.
Im ganzen Land waren die sieben Tage der Vorfälle in der vergangenen Woche ungefähr gleich wie in der Vorwoche, sagten sie. In der Vorwoche war die Corona-Inzidenz im gleichen Zeitraum um 17 Prozent zurückgegangen. Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Menschen mit schwerer akuter Atemwegsinfektion und COVID-19 ging nicht zurück.
Mit Blick auf die neuesten Zahlen schrieb Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Mittwoch auf Twitter: „Jetzt setzt die Winterflut ein.“ So weit ging das RKI in seinem Bericht vergangene Woche nicht. Aber sie schreibt: “Aktuell zeichnet sich ein Plateau ab.”
Allerdings liefert die Inzidenz nur ein unvollständiges Bild der Infektionslage. Experten spekulieren schon länger, dass es eine Vielzahl von Fällen geben wird, die nicht vom RKI registriert werden. Die meisten Ergebnisse des Berichts stammen von letzter Woche.
Omicrons Subline BQ.1.1 Ratio stieg vor letzter Woche weiter an. Ihr Anteil beträgt nun 13,4 Prozent. Mit zunehmender Prävalenz von BQ.1.1 sei jedoch keine Zunahme der Krankheitslast zu beobachten, schreibt das RKI.
Neben Corona belasten derzeit noch andere Krankheiten das Gesundheitssystem. Nach Daten der Online-Umfrage „Grippeweb“ ist die Zahl der akuten Atemwegsinfektionen (ARE) im Vergleich zur Vorwoche erneut gestiegen. Laut RKI waren es in der vergangenen Woche rund 8,2 Millionen – deutlich über der Bandbreite der Vorjahre.
Häufige Ursachen für Arztbesuche aufgrund eines akuten Atemwegsinfekts sind Influenzaviren, Respiratory Syncytial Virus (RSV) und in geringerem Maße Corona-Virus.
Angesichts eines Anstiegs von RSV- und Grippeinfektionen in Europa haben führende Gesundheitsexperten gestern gefordert, dass Hochrisikogruppen gegen Grippe (Influenza) und Covid-19 geimpft werden. Vor allem Kinderkliniken sind derzeit durch hohe RSV-Infektionszahlen belastet. Sie können RSV in jedem Alter bekommen, aber der Erreger tritt am stärksten bei Säuglingen und Kleinkindern auf.