Katapult: Deshalb tritt der Chefredakteur zurück

Panorama „Die Konsequenzen daraus ziehen“

Kritik am ukrainischen Medienprojekt – Rücktritt des „Katapult“-Chefs

Der Catapult-Verlag plant eine eigene Tageszeitung Der Catapult-Verlag plant eine eigene Tageszeitung

Benjamin Friedrich, Chefredakteur der Zeitschrift „Katapult“.

Quelle: pa/dpa/dpa-ZB/Jens Büttner

Der Gründer und Chefredakteur des Greifswalder Magazins „Catapult“, Benjamin Friedrich, hat seine Führungspositionen niedergelegt. Grund war Kritik an seinem deutsch-ukrainischen Medienprojekt.

NNach Kritik an seinem deutsch-ukrainischen Medienprojekt hat Benjamin Friedrich, Gründer und Chefredakteur des Greifswalder Magazins „Catapult“, seine Führungspositionen niedergelegt. „Ich habe grundlegende Erwartungen nicht erfüllt und schlecht kommuniziert“, schrieb Friedrich am Dienstag auf der Website seiner Zeitschrift.

Er räumt ein, dass er das Projekt nicht mit der erklärten konsequenten Beharrlichkeit verfolgt habe. „Deshalb treffe ich folgende Entscheidungen: Ich gebe die operative Leitung und den Chefredakteur von „Catapult“ ab“, sagte Friedrich, erklärte aber gleichzeitig, dass er sich nun darauf fokussieren wolle Projekt „Katapult Ukraine“.

Kurz nach Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine startete Friedrich ein Projekt zur Stärkung der Berichterstattung aus und über die Ukraine. Er heuerte Redakteure aus der Ukraine an und versuchte sogar, in Odessa eine eigene Redaktion aufzubauen.

2015 gründete Friedrich das Magazin „Catapult“.

„Übermedien“, ein Online-Magazin für Medienkritik, berichtete am Dienstag unter Berufung auf ukrainische Redaktionen über ausstehende Gehaltszahlungen und Ungleichheiten. Laut dem Medienmagazin verlor Friedrich schnell die Lust an dem Projekt, wollte Arbeitsverträge auf Honorarverträge umstellen und warf dem Büro in Odessa “große Probleme mit Korruption” vor.

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“Ostsee-Zeitung” (Mittwoch) warf der mit dem Aufbau des Büros in Odessa beauftragte ukrainische Journalist Sergei Panashchuk Friedrich vor, seine eigenen Ankündigungen nicht umzusetzen und kein Interesse an der Weiterentwicklung des Projekts zu zeigen. „Mit den gesammelten 310.000 Euro kann er ein großes Team einstellen und ein ernsthaftes Projekt aufbauen, das wichtig ist“, wird Panaschuk von der Ostsee-Zietung zitiert.

Friedrich verteidigte die geänderten Zuordnungen auf seiner Homepage. „Ich stehe zu meiner Entscheidung, Leute zu bezahlen, die Artikel Artikel für Artikel einreichen, anstatt monatlich“, schrieb er. Eine in Greifswald arbeitende Ukraine-Redaktion wurde aufgebaut, die bisher 144 Artikel veröffentlicht hat. Auch hier gibt es Primärarbeiten und Artikel von Redakteuren aus der Ukraine. „Die Zusammenarbeit funktioniert gut“, betonte Friedrich.

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2015 gründete er „Catapult“, ein Magazin, das mit seinem Fokus auf Datenjournalismus und anschaulichen Grafiken überregionale Aufmerksamkeit erlangte. Später schloss er sich dem lokalen Journalismus an. Friedrich wurde vom „Medium Magazin“ zu Deutschlands bestem Regional-Chefredakteur 2022 gekürt. Mit dem Kartenmagazin „Catapult“ zeigt Friedrich, wie man heute mit Mut, frischen Ideen und einer Prise Radikalität durchstarten kann.

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