IHK: “Stimmung der Wirtschaft im Hansebelt ist 2023 besser als in anderen Regionen”

Hagen Goldbeck, Astrid Bednarski, Klaus Ruhe Madsen (www.guidokollmeier.com)

„Wir wollen Unternehmen nachhaltiger aus der Krise und in eine sicherere Zukunft begleiten. Trotz der großen Herausforderungen gibt es viele Gründe, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Außerdem wissen wir aus Gesprächen mit Unternehmern und aus unseren Umfragen, dass die Stimmung bei unseren Mitgliedsunternehmen besser ist als in vielen anderen Bereichen“, sagte Hagen Goldbeck, Präsident der IHK zu Lübeck.

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Damit die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft in Hansebelt stimmen, ist Mitglied der IHK-Vollversammlung und Präsident der Unternehmerinitiative Hansebelt eV Dr. Wirtschaftspolitischer Dialog mit Astrid Bednarski, Klaus Ruhe Madsen, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein. Ziel war es, der Landesregierung zunächst zu sagen, was die Unternehmen brauchen.

Trotz Pandemie, Energiekrise und den Folgen des Ukraine-Krieges hat der Arbeitskräftemangel weiterhin höchste Priorität. Die Industrie- und Handelskammer und der Hansbelt eV bündeln als unternehmerisches Unternehmen alle Aktivitäten von der Nachwuchsförderung bis hin zur Beratung von Unternehmensnachfolgern und -übergebern mit dem Fokus „Mensch“. Es gilt, die Attraktivität der Aus- und Weiterbildung deutlich zu steigern. Aber das System ist sehr streng. Es kommt vor allem auf die formale Qualifikation an. Goldbeck: „Wir wollen letztlich ein gesetzlich verankertes Äquivalent von fachlichen und akademischen Fähigkeiten und Qualifikationen. Betriebswirt und Meister sind dem akademischen Bachelor-Abschluss gleichgestellt.“

Für das kommende Frühjahr kündigte er den Start einer bundesweiten IHK-Ausbildungsoffensive „#knnenlernen“ an, um die duale Ausbildung und Karrierechancen zu fördern. Minister Madsen begrüßte die Idee: „Wir müssen dafür sorgen, dass junge Menschen davon erfahren, wie attraktiv und spannend die Ausbildung ist.“ Und der beste Weg, Auszubildende zu gewinnen, ist ein Praktikum. Abgesehen davon konzentriert sich das Land auch auf die Gewinnung ausländischer Fachkräfte, da die vorhandenen Kapazitäten die Nachfrage nicht decken können. Die Landesregierung fördert dieses Angebot mit der Einrichtung einer Schleswig-Holsteinischen Erstaufnahmeeinrichtung. Gleichzeitig sieht Madsen eine Chance in der gezielten Einwanderung. „Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das die Arbeitsmigration in vielerlei Hinsicht erleichtern wird, wird sicherlich helfen“, sagte er.

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Eine weitere wichtige Zielgruppe der IHK sind Nachfolger. Um künftig wieder mehr Menschen für die Übernahme des Unternehmens zu interessieren, fordert die Wirtschaft von Politik und Gesellschaft mehr Anerkennung dafür, dass Unternehmertum etwas Gutes ist. Es bedeutet Fortschritt und nachhaltige Entwicklung, Arbeit und Wohlstand sowie eine soziale Marktwirtschaft. Der Reiz des Unternehmertums liegt eher in Freiheit für Kreativität als in übermäßiger Bürokratie. Dazu gehören auch Meldepflichten oder diverse Regelungen, die bei der Umsetzung des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes in Dänemark, Schweden und Deutschland viel Aufwand erfordern. Auch hier erwarten IHK und HanseBelt eV eine beeindruckende Entlastung.

Auch die enge Zusammenarbeit mit den skandinavischen Nachbarn bietet große Chancen, den Hansebelt mit Innovationen als Region der Zukunft zu positionieren. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre eine stabile Energiepartnerschaft im Ostseeraum sowohl für die Erzeugung von Wind- und Wasserkraft als auch für die Produktion von Wasserstoff wünschenswert. Mit Partnern in Skandinavien kann Hansebelt die dezentrale Energieerzeugung stärken und vor allem Strom aus erneuerbaren Quellen günstig erzeugen. „Wir haben jetzt die große Chance, mit unseren Nachbarländern zum Energiezentrum des Nordens zu werden“, sagte Goldbeck. Zudem bietet der Weg zur Klimaneutralität gerade für Schleswig-Holstein große Chancen, beispielsweise für erneuerbare Energien oder als attraktiver und nachhaltiger Wohn- und Arbeitsort. Zur Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit gehören aber auch optimale Standortbedingungen: „Es kann nicht sein, dass die Strompreise heute noch die höchsten in Deutschland sind. Wir erwarten, dass die Landesregierung gemeinsam mit der Bundesregierung verstärkt auf Reformen hinarbeitet“, so der Präsident.

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Auch der Staat sollte sich den Hochschulen in Lübeck anschließen, da deren Einfluss über die Stadtgrenzen hinausreicht. Goldbeck: „Wir sollten Modellprojekte für den Wissenstransfer schaffen und stärker vorantreiben.“ Ein zentrales Gebäude als Campuszentrum am Schnittpunkt von Universität, Technischer Universität und Technologiezentrum Lübeck ist die dringend benötigte gemeinsame Transferinfrastruktur für eine enge Zusammenarbeit der Wissenschaften. und Industrie auf dem Hans Innovation Campus. Da das Projekt derzeit jedoch weitgehend stillsteht, muss das Land das Projekt nun mit besonderem Nachdruck verfolgen. Der Start des gemeinsamen Projektes „Innovative Hochschule“ von Universität und Technischer Universität Anfang des Jahres soll dafür einen zusätzlichen Grund liefern.

Auch der Ausbau der Infrastruktur ist notwendig, um die Planung zu beschleunigen. „Das gilt für alle Großprojekte, wenn wir vorankommen und international wettbewerbsfähig sein wollen. Unser Grundgedanke ist, dass Menschen mobil sind und überall hinkommen können“, betonte der Präsident. Die gemeinsame Aufgabe von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist es, das Erreichte zu bewahren und auszubauen, nicht das Ideologisch Getriebene zu verhindern oder rückgängig zu machen. Hansebelt ist aufgrund seiner hervorragenden geografischen Lage mit einem Hafen am südwestlichsten Punkt der Ostsee eines der wichtigsten Logistikzentren für den Ostseehandel. Als Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes mit seiner Knotenpunktfunktion kommt dem Hafen eine besondere Bedeutung zu. Goldbeck: „Das müssen wir gemeinsam weiter hervorheben. Daher begrüßen wir die Einführung der Marke ‚Hafen Lübeck‘.“

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Wenn Schleswig-Holstein das mittelstandsfreundlichste Bundesland werden wolle, müsse es auch barrierefrei sein, sagte Astrid Bednarski, die auch Mitglied der IHK-Mitgliederversammlung ist. „Auch in einer digitalisierten Welt müssen sich Dinge und Menschen von A nach B bewegen. Vor allem fordern wir alle Akteure und Politiker auf, alles dafür zu tun, dass die Verkehrsanbindung über die feste Fehmarnbeltquerung auf deutscher Seite bis Ende 2029 steht.“ Auch die Datenmobilität kann verbessert werden. Aus Sicht der Unternehmen wäre es zudem wünschenswert, die Datenschutz-Grundverordnung zu verbessern. „Hier fallen uns deutsche Redewendungen und Sprachgebrauch auf“, betont Bednarski. „Lassen Sie uns das Thema einmal dänisch praktisch angehen, es kann ein echter Digitalisierungs-Booster werden.“ Präsident Goldbeck schlug auch vor, die Fragmentierung der Datenschutzaufsicht zu beenden. Obwohl es keine geltenden Datenschutzgesetze der Länder mehr gibt, bleibt eine fragmentierte Landschaft der Datenschutzaufsicht bestehen. Deutlich weniger bürokratisch wäre eine bundesweite Datenschutzaufsichtsbehörde, die sich nicht mit anderen Aufsichtsbehörden abstimmen und abstimmen müsste.

Text: Industrie- und Handelskammer zu Lübeck / Herausgeber

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