
Wenn die Nato 2023 schnell Truppen schicken müsste, stünden deutsche Soldaten an vorderster Front. Denn Deutschland übernahm die Führung der schnellen Eingreiftruppe.
Deutschland hat Anfang des Jahres erstmals seit 2015 die Führung der schnellen Eingreiftruppe der Nato übernommen. zusätzlich Bewaffnete Kräfte rund 8.000 Männer und Frauen der rund 11.500 Mann starken VJTF (Very High Readiness Joint Task Force), der „Speerspitze“ des Militärbündnisses.
Was ist eine NATO-Eingreiftruppe?
Die VJTF wurde während der ersten großen Ukrainekrise nach 2014 gegründet und ist seitdem ein zentrales Element der Abschreckungsstrategie Russland. NATO-Mitgliedstaaten entscheiden über Missionen. Das nach dem Rotationsprinzip zuständige Bundesland trifft dann jedes Jahr erneut eine Sonderentscheidung. Die VJTF ist zusammen mit anderen Truppen Teil von fast 40.000 Soldaten.NATO Response Force”. Neben Landstreitkräften gehören dazu auch Luft- und Seestreitkräfte sowie Spezialeinheiten. Zukünftig soll die VJTF Teil des neuen Streitkräftemodells sein.
Eine Besonderheit der Eingreiftruppen ist ihre hohe Bereitschaft. Die schnellsten Streitkräfte müssen in 48 bis 72 Stunden bereit sein, um dort eingesetzt zu werden, wo das Bündnis sie benötigt. Für Soldaten bedeutet dies zum Beispiel, dass sie sich während der Bereitschaft nicht weit von ihrem Dienstort entfernen dürfen.
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Videos: dpa
Wer nimmt an der Rapid Response Force teil?
Insgesamt nehmen in diesem Jahr neun NATO-Staaten an der VJTF teil. Neben Deutschland sind dies Belgien, Tschechien, Lettland, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Slowenien. Die deutsche Panzergrenadier-Brigade 37 „Freistaat Sachsen“ ist die Führungseinheit der multinationalen Bodentruppe VJTF. Von etwa 5.000 Soldaten in der Brigade wurden etwa 4.000 an die NATO übergeben.
Wird der Ausrüstungsmangel der Bundeswehr zum Problem?
Die betroffenen Einheiten der Bundeswehr hatten sich lange auf ihre Aufgabe vorbereitet. Dieser Prozess wurde durch chronische Materialknappheit in der Bundeswehr behindert. In einigen Fällen müssen VJTF-Einheiten Ausrüstung von anderen Einheiten ausleihen, um die NATO-Anforderungen zu erfüllen.
Hinzu kommt ein Führungswechsel aufgrund des Ausfalls der deutschen Schützenpanzer Puma. Nach zahlreichen technischen Mängeln kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) an, dass deutsche Soldaten nicht den Puma als Kampffahrzeug für die VJTF erhalten, sondern den älteren Marder.
Laut Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg stellt die fehlende Ausrüstung der Bundeswehr kein Risiko für die VJTF dar. „Ich bin absolut davon überzeugt, dass Deutschland ein hervorragender Leader für die VJTF sein wird“, sagte der Norweger zum Jahreswechsel Deutsche Nachrichtenagentur. Er weiß, dass die Bundeswehr gut ausgebildete und gut ausgerüstete Soldaten hat, die den Job sehr gut machen können.
Zudem wies Stoltenberg darauf hin, dass die VJTF nicht nur aus deutschen Einheiten bestehe. “Deutschland wird die führende Nation sein, aber andere Nationen werden sich an diesen Kräften beteiligen”, betonte er. „Ich bin absolut sicher, dass alle neun Nationen, die für die NATO-Task Force verantwortlich sein werden, die Anforderungen der NATO erfüllen werden.“ (mit dpa)